Fachbegriffe erklärt...
Was bedeutet eigentlich „schwere Instandhaltung“?
2024 wird die ICE-4-Flotte auf insgesamt 137 Züge anwachsen und das Rückgrat des Fernverkehrs in Deutschland bilden. Mehr Züge bedeuten auch mehr Revisionskapazität. Mit moderner Technik, passgenauer Infrastruktur und automatisierten Prozessen übernimmt das Neue Werk in Cottbus die schwere Instandhaltung des ICE 4 und bringt die Züge schneller zurück auf die Schiene. Aber was genau steckt eigentlich hinter einer schweren Instandhaltung?
Instandhaltung mit professionellem Auge
Die Züge der DB werden regelmäßig inspiziert, geprüft und gewartet. Schließlich steht die Sicherheit der Reisenden und Mitarbeitenden an oberster Stelle. Die betriebsnahe Instandhaltung mit kleineren Arbeiten und Reparaturen geschieht meist über Nacht in Werken in ganz Deutschland.
Die schwere Instandhaltung ist nach 1,65 Mio. Kilometern vorgesehen. Dafür werden die Züge für einige Wochen komplett aus dem Betrieb genommen und kommen in spezialisierte Werke. Insgesamt hat die DB Fahrzeuginstandhaltung zwölf Werke bundesweit, die die Züge auf Herz und Nieren prüfen.
IS 600 und IS 700
Die Instandhaltungsstufen (kurz IS) IS 600 und IS 700 zählen beide zu der schweren Instandhaltung und werden in Cottbus am ICE 4 vorgenommen. Dabei werden Wartungs- und Revisionsarbeiten unter anderem an den Türen, Kupplungen, Lauf- und Triebdrehgestellen, Stromabnehmern, Radsätzen und Bremsen durchgeführt. Beide Revisionen stehen abwechselnd alle 1,65 Mio. Kilometer an. Die IS 700 ist dabei umfangreicher als die IS 600. Bei der IS 700 werden zum Beispiel die Wagen auseinandergekuppelt und beispielsweise ganze Drehgestelle, die Bugspitze oder die Klimaanlage getauscht. Auch steht eine Lackierung der Wagenkästen an.
Am Ende der Arbeiten erfolgt die Inbetriebsetzung des Zuges unter Hochspannung. Dann geht der Zug frisch revisioniert zurück auf die Strecke und steht den Reisenden für eine klimafreundliche Mobilität wieder zur Verfügung.