Fachbegriffe erklärt...

01.03.2024

Was be­deu­tet ei­gent­lich „schwe­re In­stand­hal­tung“?  

2024 wird die ICE-4-Flot­te auf ins­ge­samt 137 Züge an­wach­sen und das Rück­grat des Fern­ver­kehrs in Deutsch­land bil­den. Mehr Züge be­deu­ten auch mehr Re­vi­si­ons­ka­pa­zi­tät. Mit mo­der­ner Tech­nik, pass­ge­nau­er In­fra­struk­tur und au­to­ma­ti­sier­ten Pro­zes­sen über­nimmt das Neue Werk in Cott­bus die schwe­re In­stand­hal­tung des ICE 4 und bringt die Züge schnel­ler zu­rück auf die Schie­ne. Aber was ge­nau steckt ei­gent­lich hin­ter ei­ner schwe­ren In­stand­hal­tung? 

 

In­stand­hal­tung mit pro­fes­sio­nel­lem Auge 

Die Züge der DB wer­den re­gel­mä­ßig in­spi­ziert, ge­prüft und ge­war­tet. Schließ­lich steht die Si­cher­heit der Rei­sen­den und Mit­ar­bei­ten­den an obers­ter Stel­le. Die be­triebs­na­he In­stand­hal­tung mit klei­ne­ren Ar­bei­ten und Re­pa­ra­tu­ren ge­schieht meist über Nacht in Wer­ken in ganz Deutsch­land.  

Die schwe­re In­stand­hal­tung ist nach 1,65 Mio. Ki­lo­me­tern vor­ge­se­hen. Da­für wer­den die Züge für ei­ni­ge Wo­chen kom­plett aus dem Be­trieb ge­nom­men und kom­men in spe­zia­li­sier­te Wer­ke. Ins­ge­samt hat die DB Fahr­zeug­instand­hal­tung zwölf Wer­ke bun­des­weit, die die Züge auf Herz und Nie­ren prü­fen. 

 

IS 600 und IS 700 

Die In­stand­hal­tungs­stu­fen (kurz IS) IS 600 und IS 700 zäh­len bei­de zu der schwe­ren In­stand­hal­tung und wer­den in Cott­bus am ICE 4 vor­ge­nom­men. Da­bei wer­den War­tungs- und Re­vi­si­ons­ar­bei­ten un­ter an­de­rem an den Tü­ren, Kupp­lun­gen, Lauf- und Trieb­dreh­ge­stel­len, Strom­ab­neh­mern, Rad­sät­zen und Brem­sen durch­ge­führt. Bei­de Re­vi­sio­nen ste­hen ab­wech­selnd alle 1,65 Mio. Ki­lo­me­ter an. Die IS 700 ist da­bei um­fang­rei­cher als die IS 600. Bei der IS 700 wer­den zum Bei­spiel die Wa­gen aus­ein­an­der­ge­kup­pelt und bei­spiels­wei­se gan­ze Dreh­ge­stel­le, die Bug­spit­ze oder die Kli­ma­an­la­ge ge­tauscht. Auch steht eine La­ckie­rung der Wa­gen­käs­ten an.  

Am Ende der Ar­bei­ten er­folgt die In­be­trieb­set­zung des Zu­ges un­ter Hoch­span­nung. Dann geht der Zug frisch re­vi­sio­niert zu­rück auf die Stre­cke und steht den Rei­sen­den für eine kli­ma­freund­li­che Mo­bi­li­tät wie­der zur Ver­fü­gung.