Fachbegriffe erklärt ...

06.09.2024

Was be­deu­tet ei­gent­lich „RAK­ME“?

Im­mer schön im Gleich­ge­wicht – das ist be­son­ders wich­tig bei den ICE-4-Zü­gen, die frisch re­vi­sio­niert das neue Werk in Cott­bus ver­las­sen und zu­rück auf die Schie­ne kom­men. Aber was ha­ben die so­ge­nann­ten RAK­MEN da­mit zu tun?

Bei der schwe­ren In­stand­hal­tung, die im neu­en Werk in Cott­bus statt­fin­det, wird der ICE 4 auf Herz und Nie­ren ge­prüft. Hier­bei fin­den War­tungs- und Re­vi­si­ons­ar­bei­ten un­ter an­de­rem an Tü­ren, Kupp­lun­gen, Strom­ab­neh­mern, Zug­be­ein­flus­sungs­sys­tem und Brem­sen statt. Auch wer­den wäh­rend der In­stand­hal­tung Rad­sät­ze und Dreh­ge­stel­le aus­ge­tauscht. Um si­cher­zu­ge­hen, dass am Ende der Re­vi­si­on das Ge­wicht des Zu­ges wie­der best­mög­lich gleich­mä­ßig auf der rech­ten und der lin­ken Schie­ne liegt, wird der Zug kom­plett ge­wo­gen. Da­für sind die Gleis­waa­gen, fach­lich kor­rekt be­zeich­net als Rad­auf­stands­kraft­mess­ein­rich­tung (ab­ge­kürzt: RAK­ME), vor­ge­se­hen. Mit der RAK­ME wer­den au­to­ma­ti­siert zeit­gleich alle Rad­auf­stands­kräf­te, also die Last, die je­des Rad ein­zeln auf das Gleis bringt, ge­prüft.  So­mit las­sen sich Aus­sa­gen tref­fen zur Rad­auf­stands­kraft­ver­tei­lung, wie sie im spä­te­ren Be­trieb des Zu­ges tat­säch­lich auf­tre­ten.

Die In­fra­struk­tur im neu­en Werk Cott­bus ist spe­zi­ell auf den ICE 4 aus­ge­rich­tet, um eine schnel­le und ef­fi­zi­en­te In­stand­hal­tung zu ge­währ­leis­ten. So ist für je­des Rad am ICE 4 eine se­pa­ra­te Mess­ein­rich­tung auf dem Gleis ver­baut. Ins­ge­samt be­fin­den sich pro In­stand­hal­tungs­gleis 104 Mess­ein­rich­tun­gen, bzw. RAK­ME, so­dass auch der XXL-ICE mit 104 Rä­dern voll­stän­dig und an ei­nem Stück aus­ge­wo­gen wer­den kann. Die Wa­gen müs­sen nicht mehr ein­zeln auf die RAK­ME ran­giert wer­den. Das spart wert­vol­le Zeit ein, ent­las­tet die Mit­ar­bei­ten­den und sorgt da­für, dass die Züge schnel­ler wie­der auf der Stre­cke sind.