Fachbegriffe erklärt ...
Was bedeutet eigentlich „RAKME“?
Immer schön im Gleichgewicht – das ist besonders wichtig bei den ICE-4-Zügen, die frisch revisioniert das neue Werk in Cottbus verlassen und zurück auf die Schiene kommen. Aber was haben die sogenannten RAKMEN damit zu tun?
Bei der schweren Instandhaltung, die im neuen Werk in Cottbus stattfindet, wird der ICE 4 auf Herz und Nieren geprüft. Hierbei finden Wartungs- und Revisionsarbeiten unter anderem an Türen, Kupplungen, Stromabnehmern, Zugbeeinflussungssystem und Bremsen statt. Auch werden während der Instandhaltung Radsätze und Drehgestelle ausgetauscht. Um sicherzugehen, dass am Ende der Revision das Gewicht des Zuges wieder bestmöglich gleichmäßig auf der rechten und der linken Schiene liegt, wird der Zug komplett gewogen. Dafür sind die Gleiswaagen, fachlich korrekt bezeichnet als Radaufstandskraftmesseinrichtung (abgekürzt: RAKME), vorgesehen. Mit der RAKME werden automatisiert zeitgleich alle Radaufstandskräfte, also die Last, die jedes Rad einzeln auf das Gleis bringt, geprüft. Somit lassen sich Aussagen treffen zur Radaufstandskraftverteilung, wie sie im späteren Betrieb des Zuges tatsächlich auftreten.
Die Infrastruktur im neuen Werk Cottbus ist speziell auf den ICE 4 ausgerichtet, um eine schnelle und effiziente Instandhaltung zu gewährleisten. So ist für jedes Rad am ICE 4 eine separate Messeinrichtung auf dem Gleis verbaut. Insgesamt befinden sich pro Instandhaltungsgleis 104 Messeinrichtungen, bzw. RAKME, sodass auch der XXL-ICE mit 104 Rädern vollständig und an einem Stück ausgewogen werden kann. Die Wagen müssen nicht mehr einzeln auf die RAKME rangiert werden. Das spart wertvolle Zeit ein, entlastet die Mitarbeitenden und sorgt dafür, dass die Züge schneller wieder auf der Strecke sind.