Das ist grün - Unterwegs mit Toni Kern
Auf den Spuren der Fledermaus
Fledermäuse sind faszinierende nachtaktive Säugetiere, die sich durch ihre einzigartige Fähigkeit zur Echoortung auszeichnen. Sie sind auf der ganzen Welt verbreitet und kommen in verschiedenen Lebensräumen vor, darunter Wälder, Höhlen, städtische Gebiete und sogar Wüstenregionen.
So siedelten sie sich auch auf dem Gebiet rund um das Instandhaltungswerk Cottbus an. Im Rahmen der Baumaßnahmen für das Neue Werk Cottbus mussten alte Gebäude zurückgebaut werden. Um den Fledermausbestand weiter zu erhalten, wurden gemeinsam mit der Stadt Cottbus adäquate Ersatzlebensräume geschaffen.
Besonders hervorzuheben sind hier zwei Gebäudeersatzquartiere, welche über mehrere Monate im Südfriedhof errichtet worden sind.
Oberirdisch wurde eine alte Garage ausgebaut, welche vorrangig in den Sommermonaten von Fledermäusen genutzt werden soll. Das Gebäude wurde mit einem vollständig neuen Dachaufbau versehen, dessen Innenraum (mit verschiedensten Hangplätzen) durch entsprechende Einfluglöcher für die Fledermäuse erreichbar ist. Gleiches gilt für die ehemaligen Garagenräume, unterhalb des neuen Dachs. Auch hier sind verschiedene Spaltenquartiere geschaffen worden.
Vor „Einbrechern“, wie Marder und Waschbären, werden die Tiere durch ein extra angefertigtes Schutzblech geschützt. Dieses verhindert, dass die „Räuber“ ins Innere des Gebäudes gelangen.
Fledermäuse benötigen im Winter konstante Raumbedingungen (spezifische Anforderungen an die Luftfeuchte und Temperatur). Aus diesem Grund wurde im direkten Umfeld der eingangs genannten Garage eine ehemalige Bunkeranlage als Fledermausganzjahresquartier ausgebaut. Auch dieses Objekt wurde der DB FZI durch die Stadt Cottbus zur Verfügung gestellt.
In den Bunkeranlagen wurden rund 115 einzelne Fledermausquartierkästen und -steine fachgerecht montiert. Zudem wurden Quartierwände aufgemauert und einzelne Bereiche mit spezifischen Mörtelanstrichen versehen. Bereits wenige Wochen nach der Fertigstellung konnten bereits die ersten Individuen nachgewiesen werden. Dies spricht bereits jetzt für sehr gute Bedingungen und optimale Aussichten für eine langfristige Etablierung dieses Standorts.
Rund um die beiden Quartiere wurden Migrationskorridore geschaffen, die den schwärmenden Tieren das Erkennen der neu geschaffenen Ersatzräume erleichtern sollen. Das hierbei angefallene Holzungsmaterial wurde zu Totholzhaufen zusammengefasst, um weitere wertvolle Strukturelemente für weitere Artengruppen im Außengelände des Friedhofs zu schaffen.
In Kürze erhalten Sie weitere Informationen zu den Umweltschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Werkeneubau. Bleiben Sie gespannt und besuchen Sie regelmäßig unsere Projektwebseite für alle Updates.