Archäologische Ausgrabungen auf dem östlichen Baufeld
Beendigung der archäologischen Ausgrabungen auf dem zukünftigen Baufeld der Halle 2
Auf dem Gelände des Neuen ICE-Werkes Cottbus gehen die derzeitigen archäologischen Grabungen zu Ende. Erste Ergebnisse liegen vor. Bereits bei der Abstimmung des Untersuchungsrahmens zu Belangen des Umweltschutzes zum Projekt im Dezember 2020 hatte u. a. das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum (BLDAM) auf nicht auszuschließende Bodendenkmale im Baufeld hingewiesen.
Dieser Verdacht wurde im Ergebnis durchgeführter Voruntersuchungen zunächst im östlichen Baufeld bestätigt. Auf dem Bahngelände an der Wilhelm-Külz Straße in Cottbus führt deshalb das Brandenburgische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologische Landesmuseum (BLDAM) auf der Grundlage des Brandenburgischen Denkmalschutzgesetzes – BbgDSchG seit dem 6. September 2021 im Auftrag der Deutschen Bahn AG bauvorbereitende archäologische Ausgrabungen durch.
Im Verlauf der Untersuchung wurden neben den Resten der neuzeitlichen Bebauung am Rand des mittelalterlichen Stadtkerns auch die Spuren einer bronzezeitlichen Siedlung dokumentiert, unter anderem ein teilweise erhaltener Hausgrundriss.
Das geborgene Fundmaterial umfasst im Wesentlichen Keramik- und Metallfunde von der Vorgeschichte bis in die Neuzeit. Eine Besonderheit stellt ein aus zwei massiven bronzenen Armreifen bestehender Hortfund aus dem 5. bis 7. Jahrhundert vor Christus dar. Als Horte oder Depotfunde bezeichnen Archäologen im Boden vergrabene oder in einem Gewässer versenkte wertvolle Gegenstände, die weder Grabbeigaben noch Siedlungsabfälle darstellen. Seit der Jungsteinzeit und vermehrt in der Bronzezeit haben Menschen solche Depots angelegt.
Das BLDAM wird seine archäologischen Untersuchungen vereinbarungsgemäß unter Berücksichtigung des Projektfortschritts im zentralen und westlichen Baufeld des Projektes schrittweise und zeitnah fortsetzen, um den Baubeginn der großen Instandsetzungshalle zu gewährleisten.
Die bei den Ausgrabungen geborgenen Fundstücke werden vom BLDAM gereinigt, inventarisiert, falls erforderlich konserviert und archiviert.
Nach dem planmäßigen Abschluss der Grabungen am Ende der kommenden Woche wird das untersuchte Baufeld vom Landesamt für Denkmalpflege vollständig für die Bebauung freigegeben.